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Sind Douglasien die Bäume der Zukunft?

Klimasensitivität der Pseudotsuga menziesii (Gewöhnliche Douglasie)

Published onJan 24, 2023
Sind Douglasien die Bäume der Zukunft?
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1. Einleitung

Immer mehr Trockenperioden sind in unseren Klimadaten aufgezeichnet. Trockenjahre wie 2003 und 2018 werden in den nächsten 100 Jahren in noch engeren Abständen auftreten. Die Folge dieser lang anhaltenden Phasen sind ausgedörrte Wälder. Um den Auswirkungen des Klimawandels entgegen zu steuern, müssen resistente Baumarten gepflanzt werden. Der Wald muss resistenter und resilient werden.

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) ist als nordamerikanischer Nadelbaum in Europa seit ca. 170 Jahren als forstwirtschaftliche Nutzpflanze vertreten. Im Vergleich zu heimischen Baumarten kommt sie mit Trockenjahren besser zurecht als beispielsweise die Fichte. Die Chance der Douglasie, der Baum der Zukunft zu sein, ist hoch. Dieser Hypothese wird im Forschungsprojekt nachgegangen, indem 15 Douglasien im Rammert (Kreis Tübingen, B-W, GERMANY) untersucht werden. Mithilfe von Zuwachsbohrkernen wird die Klimasensitivität der Douglasien analysiert.

Interessant für die Forschung sind Trockenzeiten, sowie die Jahre davor und danach. Dadurch lässt sich neben der Resistenz der Bäume auch die Erholung beobachten. Die Resilienz hingegen kann nur berechnet werden, indem der Ursprungszustand bekannt ist, also die Jahre vor der Trockenperiode. So wird die Regeneration des Ausgangszustandes verfolgt.

2. Methoden

An 15 Douglasien wurden mittels einem Zuwachsbohrer Holzproben (Zuwachsbohrkerne) entnommen und gesichert (Abb. 1). Die Zuwachsbohrkerne wurden anschließend auf Holzträger geklebt und die Oberfläche wurde präpariert. Die Vermessung der Jahrringbreiten erfolgte mikrometergenau unter dem Binokular (Abb. 2).

Abb. 1: Zuwachsproben im Probenbehälter.

3.Ergebnisse

In Abb. 3 sind die zentralen Ergebnisse der Untersuchung dargestellt.

Abb. 3: Resistenz Resilienz und Erholung der Douglasie in den Jahren 2003 und 2018.

Im Jahr 2003 liegt der Median der Resistenz bei 0,8, während er in 2018 mit 0,6 deutlich niedriger ist. Beide Werte sind unter 1 und zeigen daher eindeutig, dass die Trockenheiten das Wachstum der Douglasien im Vergleich zu den drei Jahren zuvor deutlich vermindert haben; besonders stark im Trockenjahr 2018. Bei der Resilienz hingegen verhalten sich die Douglasien ähnlich. In den beiden untersuchten Trockenjahren zeigen die Mediane der Resilienz Werte um 1 und damit eine gute Widerstandsfähigkeit gegen aride Phasen. Nach dem Trockenjahr 2018 konnten sich die Douglasien besser erholen als nach 2003. Die Werte zeigen jedoch beide, dass eine Erholung des Zuwachses stattgefunden hat: Die Werte liegen deutlich über 1.

4.Fazit

Die untersuchten Douglasien haben in den beiden Trockenjahren unterschiedlich reagiert. Obwohl es 2003 eine längere Nachwirkung gegeben hat, fiel die Erholung positiv auf. 2018 sind die 15 Douglasien am Standort Tübingen schnell aus der Trockenphase herausgekommen. Bei diesen Douglasien haben sowohl die Trockenresistenz als auch die Erholungsfähigkeit gut abgeschnitten. Dies lässt hoffen, dass sich zukünftig ähnliches Verhalten zeigt.

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